Fotos sinnvoll abzuspeichern und Fotos auf Reisen speichern ist ein Thema, das die meisten Menschen schon zu Hause nicht viel beschäftigt.
Es ist umständlich oder man weiß einfach nicht, wie.
Auf Reisen ist es noch schwieriger, weil man nur begrenzten Platz im Gepäck hat. Aber es ist wichtig: Auf Reisen ist die Gefahr höher, dass die Kamera gestohlen wird, eine Speicherkarte verloren oder die Festplatte kaputt geht.
Und die Fotos aus dem Urlaub sind mit schönen Erinnerungen verbunden, die man auf keinen Fall verlieren will.
Die gute Nachricht ist aber:
Fotos auch auf Reisen gut abzuspeichern und zu sichern ist gar nicht schwer, wenn man weiß, wie.
Reisefotos in Gefahr
Fotos sind auf Reisen zusätzlichen Gefahren ausgesetzt.
In touristischen Gebieten sind Taschendiebe unterwegs; in manchen Gegenden sind auch Raubüberfälle nicht ungewöhnlich. Kameras oder Laptops sind dabei beliebte Beute.
Unterwegs steigt auch die Gefahr, Kamera, Laptop oder Speicherkarte zu verlieren. Oft ist man in Gebieten mit feuchter oder salzhaltiger Luft und an besonders heißen (oder kalten) Orten unterwegs.
Das kann der Ausrüstung schaden.
Auf solche Fälle solltest du vorbereitet sein, indem du die Fotos gut abspeicherst und sicherst. So verlierst du deine Bilder nicht, selbst wenn die Speicherkarte einen Sandschaden hat oder auf dem Meeresgrund liegt.
Grundsätze zum Speichern deiner Fotos auf Reisen
Bevor wir uns die Möglichkeiten anschauen, wie du Fotos auf Reisen speichern kannst, geben wir dir einige grundsätzliche Ratschläge zum Fotografieren.
Mit ihnen beugst du schon den größten Gefahren vor.
Bewusst fotografieren
Wenn du bewusst fotografierst, sammelst du nicht so viele Fotos an und hast deswegen weniger Probleme beim Abspeichern.
Deswegen: Denke nach beim Fotografieren und knipse nicht einfach drauf los. Sortiere deine Fotos jeden Tag aus und lösche die überflüssigen Bilder – sonst bleiben Berge unsortierter Fotos liegen und belegen unnötig Speicherplatz auf deinen Geräten.
Equipment gut aufbewahren
Indem du dein Equipment gut aufbewahrst, vermeidest du, dass es beschädigt wird.
Du solltest alle technischen Geräte und auch die Speicherkarten sauber und trocken lagern, am besten in entsprechenden Hüllen. Gerade die Speicherkarten sollten unbedingt in den mitgelieferten Plastik-Schutzhüllen sein – oder in einem speziellen Aufbewahrungs-Case. Das schützt auch gegen Wasser und Stöße. Und du kannst darin deine Speicherkarten sortieren – die vollen auf der einen, die leeren auf der anderen Seite.
Datenfehler vermeiden
Vielleicht hast du schon einmal erlebt, dass du eine Speicherkarte einlegst und das Gerät dich warnt: „Speicherkarte defekt“.
Auch dem kannst du leicht vorbeugen: Lösche und bearbeite deine Fotos nie auf der Kamera selbst, sondern nur am Laptop. Schreibzugriff auf Speicherkarten kann zu Datenfehlern führen. Wenn du deine Speicherkarte geleert hast, solltest du sie außerdem formatieren, bevor du sie wieder benutzt. Das geht zum Beispiel direkt in der Kamera. Auch damit machst du Datenfehler viel unwahrscheinlicher.
Fotos sichern
Speichere deine Bilder immer an mindestens zwei verschiedenen Orten ab, zum Beispiel auf deinem Laptop und einer externen Festplatte.
(Falls das nicht geht: Nimm lieber mehrere Speicherkarten mit kleinerer Kapazität mit als zwei große. Dann verlierst zumindest nicht alle auf einmal, falls etwas passiert.)
Wir erklären dir, welche Möglichkeiten du hast, um deine Fotos zu speichern und zu sichern.
Fotos auf Reisen speichern – 9 Möglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Fotos auf Reisen zu speichern.
Hier stellen wir dir neun Möglichkeiten vor und erklären dir, wie sie funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie haben.
So kannst du entscheiden, welche für dich am besten funktioniert.
1. Laptop
Die Standard-Lösung: Du nimmst deinen Laptop mit auf die Reise und überträgst deine Fotos direkt auf den Laptop und speicherst sie dort – entweder über den eingebauten Speicherkarten-Slot oder mit einem Adapter.
Vorteil: Du kannst die Fotos am Laptop gut aussortieren und bearbeiten – und sie von dort aus auch hochladen oder auf einer Festplatte speichern.
Nachteil: Du musst den Laptop mitnehmen – er braucht Platz, hat Gewicht und könnte gestohlen werden. Deswegen will das nicht jeder.
2. Online
Die Fotos hochzuladen und online zu speichern, ist sehr beliebt. Verschiedene Cloud-Plattformen bieten kostenlosen oder günstigen Online-Speicherplatz an. Beliebt sind zum Beispiel Dropbox, Google Drive, iCloud und Zenfolio. Eine besonders praktische Lösung bietet Amazon Prime. (Wenn du in RAW fotografierst, solltest du vorab prüfen, ob die Plattform dein Dateiformat unterstützt.)
Vorteil: Eine praktische und einfache Lösung.
Nachteil: Du brauchst eine gute Internetverbindung. Wenn du nicht nur mit dem Handy fotografierst, brauchst du außerdem einen Laptop oder eine WLAN-fähige Kamera.
Tipp: Gib doch jemandem zu Hause Zugriff auf deinen Online-Speicher. Diese Person kann die Fotos herunterladen und lokal speichern. Dann kannst du sie online löschen, wenn der Speicherplatz knapp wird.
3. Externe Festplatte
Traditionell speichert man Fotos auf einer externen Festplatte. Das geht auch auf Reisen. Du brauchst allerdings einen Laptop dazu oder musst Zugriff zu einem anderen Computer haben, über den du die Fotos übertragen kannst. Das kann zum Beispiel in einem Internet-Café sein.
Vorteil: Eine einfache Möglichkeit, die gut funktioniert.
Nachteil: Die Festplatte kann beschädigt werden oder verloren gehen. Du brauchst Zugang zu einem Computer.
Tipp: Überlege dir vor der Reise, welche Festplatte sich eignet: HDD-Speicher sind günstiger, aber sie haben eine rotierende Festplatte, die bei Stürzen oder Stößen leichter beschädigt wird. Hier brauchst du auf jeden Fall eine stoßfeste Hülle. SSD-Speicher sind zwar teurer, aber haben nur fest verbaute Teile. Deshalb sind sie robuster und die bessere Art, wenn du einen abenteuerlichen Urlaub planst.
4. USB-Stick
Statt einer Festplatte tut es natürlich auch ein USB-Stick, vorausgesetzt, er ist groß genug oder du hast mehrere dabei.
Vorteil: Der USB-Stick ist kleiner und robuster als eine Festplatte.
Nachteil: Ein kleineres Objekt geht leichter verloren. Außerdem brauchst du wie bei einer Festplatte einen Computer zum Überspielen.
5. SD-Karte
Du kannst natürlich deine Fotos einfach auf SD-Karten speichern. Du musst nur genügend Speicherkarten mitnehmen, damit dir der Speicherplatz nicht ausgeht.
Vorteil: Eine einfache Lösung: die Speicherkarten hast du ohnehin dabei.
Nachteil: Wenn du keinen Computer zum Kopieren zur Verfügung hast, kannst du deine Fotos nicht an einem zweiten Ort sichern.
Tipp: Diese Lösung kannst du perfekt zusätzlich zu einer der anderen verwenden. Wenn du zum Beispiel deine Fotos auf einer Festplatte sicherst, kannst du sie trotzdem weiterhin auf der Speicherkarte lassen, sofern du genügend hast. Dann hast du deine Fotos an zwei Orten gespeichert und verlierst nicht alle, wenn deiner Festplatte etwas passiert.
6. WLAN-Funktion der Kamera
Inzwischen gibt es eine Menge Kameras mit eingebauter WLAN-Funktion. Mithilfe dieser Funktion kreiert die Kamera ein eigenes Netzwerk, über das du Fotos von der Kamera direkt aufs Handy übertragen kannst. Dann kannst du die Fotos am Handy speichern, sortieren und bearbeiten oder sie hochladen. Wenn du WLAN zur Verfügung hast, kannst du auch deine Kamera direkt damit verbinden und die Fotos direkt an eine Cloud schicken.
Vorteil: Eine praktische Lösung, die ohne zusätzliches Zubehör funktioniert.
Nachteil: Die WLAN-Funktion in den Kameras ist noch nicht hundertprozentig ausgereift. Sie verbraucht viel Strom und ist meist sehr langsam. Auch die Software ist typischerweise etwas umständlich zu benutzen.
7. Fotos auf Reisen speichern: OTG-Funktion
Einige Smartphones sind OTG-fähig. OTG („on the go“) ist eine Funktion, mit der sich USB-Geräte wie Kameras und USB-Sticks mit dem Handy verbinden lassen. So kannst du deine Kamera oder dein Kartenlesegerät an dein Handy anschließen und die Fotos übertragen. Anschließend kannst du einen USB-Stick oder eine Festplatte anschließen und die Fotos dort sichern.
Vorteil: Du brauchst keinen Laptop zum Übertragen.
Nachteil: Die Lösung ist etwas umständlich. Außerdem müssen deine Geräte alle OTG-fähig sein.
8. WLAN-Festplatte
Eine neue Lösung, die noch nicht sehr verbreitet, aber extrem praktisch ist, ist die WLAN-Festplatte. Du steckst deine SD-Karte direkt in die Festplatte und überträgst deine Fotos auf Knopfdruck oder mithilfe einer Smartphone-App.
Vorteil: Einfache und schnelle Lösung. Du brauchst keinen Computer für die Übertragung.
Nachteil: Die WLAN-Festplatten sind nicht ganz billig.
9. Multifunktions-Mini-Router
Ähnlich wie die WLAN-Festplatten funktionieren die Multifunktions-Mini-Router. Über sie kannst du ohne einen Laptop die Fotos auf eine Festplatte oder einen USB-Stick kopieren.
Vorteil: Du musst deinen Laptop nicht mitnehmen.
Nachteil: Auch die Multifunktions-Mini-Router sind nicht ganz günstig. Wenn du dich nicht gut mit Technik auskennst, findest du die Lösung vielleicht etwas umständlich oder schwer zu benutzen.
Der beste Weg, deine Fotos auf Reisen zu speichern
Jetzt bist du gut informiert über die verschiedenen Möglichkeiten und kannst sie so kombinieren, dass sie perfekt zu dir und deinen Reiseplänen passen.
Damit dir die Entscheidung leichter fällt, hier unsere Empfehlung für drei typische Fotografentypen:
Smartphone-Fotograf
Du fotografierst hauptsächlich mit dem Smartphone und willst mit den Fotos vor allem deine Erinnerungen festhalten? Du hast unterwegs immer wieder einmal eine halbwegs akzeptable Internetverbindung und absolute Sicherheit deiner Daten ist nicht dein Hauptanliegen?
Unsere Empfehlung: Nimm mehrere Micro-SD-Karten mit. Sobald dir der Speicherplatz ausgeht, kannst du die Speicherkarte wechseln und hast so immer genügend Speicherplatz. Lade deine Fotos außerdem auf eine Cloud hoch. Wenn du dort nur begrenzten Speicherplatz hast, bitte jemanden zu Hause, deine Fotos herunterzuladen, sodass du sie hin und wieder löschen kannst.
Fotografie-Enthusiast
Du fotografierst am liebsten mit guten Kameras und in hoher Auflösung? Du möchtest deine Bilder schon unterwegs aussortieren und bearbeiten? Wenig Gepäck ist nicht dein Hauptanliegen, aber du weißt nicht, wie zuverlässig die Internetverbindung sein wird und deine Fotos sollen auf jeden Fall sicher sein?
Unsere Empfehlung: Nimm deinen Laptop und eine externe Festplatte mit auf die Reise. So kannst du regelmäßig deine Fotos übertragen und bearbeiten. Du hast Sicherungskopien auf Laptop und Festplatte und wenn du ganz sicher gehen willst, kannst du sie zusätzlich auch noch auf den Speicherkarten behalten oder hochladen.
Mit leichtem Gepäck
Du fotografierst gerne nicht nur mit dem Smartphone, aber du reist mit sehr leichtem Gepäck und kannst nicht mehr Ausrüstung mitnehmen als unbedingt nötig? Trotzdem sollen deine Fotos sicher sein?
Unsere Empfehlung: Besorge dir eine Kamera mit WLAN-Funktion und übertrage deine Fotos auf dein Smartphone. So kannst du sie auf verschiedenen Micro-SD-Karten speichern. Oder kauf dir eine WLAN-Festplatte und speichere deine Fotos dort ab. Nimm außerdem genügend Speicherkarten mit, sodass du die Fotos trotzdem an mindestens zwei Orten sichern kannst.
Diese Empfehlungen kannst du natürlich beliebig variieren und ergänzen. Jetzt kann die Reise losgehen! Wir wünschen dir viel Spaß beim Reisen und Fotografieren.